Samuel Thomas Soemmerring (1755 - 1830)

Der aus Thorn/Westpreußen stammende Anatom, Physiologe und medizinische Schriftsteller studierte seit 1774 in Göttingen Medizin, wo er u. a. bei Hüne in der Jüdenstraße, bei Büttner in der Mühlenpforte und bei Ernst Gottfried Baldinger in der Paulinerstraße Thevelott: Samuel Thomas Soemmering (1755 - 1830). Lithographie, um 1820wohnte. 1778/79 unternahm er eine Reise nach London und Edinburgh. Unmittelbar danach wurde er zum Professor der Chirurgie am Collegium Carolinum in Kassel (die enge Freundschaft mit Johann Georg Adam Forster rührt aus dieser Zeit) berufen, um dann als Ordinarius nach Mainz zu gehen. 1791 heiratete er Margarete Elisabeth Grunelius. 1795 wirkte er als praktischer Arzt in Frankfurt am Main, 1805 als Leibarzt und Geheimer Rat in München, 1820 wieder in Frankfurt am Main. Er war u. a. Mitglied der "Sozietät der Wissenschaften" zu Göttingen sowie der "Akademie der Wissenschaften" München, darüber hinaus arbeitete er als Rezensent der "Göttingischen Gelehrten Anzeigen". Soemmering publizierte zahlreiche Abhandlungen zur Anatomie des Menschen. 1783 lernte er Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832) in Kassel kennen. Soemmering gehört mit Johann Georg Adam Forster und Johann Friedrich Blumenbach zu den "Männerfreundschaften", wie die fröhlich in die Briefe eingestreuten Zoten beweisen, welche glücklicherweise nicht endgültig von den Redaktoren des 19. Jahrhunderts eliminiert werden konnten. Als Arzt und Anthropologe der Goethezeit ist er herausragend. (Die umlautvermeidende Namenschreibung mit "oe" ist von Soemmering selbst gewählt.)

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